Akkuschrauber sind üblicherweise langlebig und benötigen nahezu keine Wartung. In seltenen Fällen kann es jedoch passieren, dass der Akkuschrauber anfängt zu qualmen. Dann steigt stinkender Rauch aus dem Gerät auf. Was in dem Fall zu tun ist, möchte ich dir in diesem Artikel verraten.
Kurze Antwort
Schalte in jedem Fall den Akkuschrauber sofort ab, wenn er zu qualmen bzw. zu rauchen beginnt. Lass ihn anschließend erst einmal abkühlen. Im ersten Moment solltest du versuchen, eine Überbelastung auszuschließen (z. B., wenn du den Akkuschrauber längere Zeit durchweg unter hoher Last genutzt hast).
Ist das nicht die Ursache, können Fremdkörper (z. B. Holzspäne oder -splitter) im Lüftungsbereich zur Qualm-Entwicklung führen. Nach dem Entfernen dieser sollte der Akkuschrauber nicht mehr qualmen.
Zu guter Letzt können aber auch ein Defekt des Motors oder abgenutzte Kohlebürsten die Rauchentwicklung verursachen. Hast du noch eine Garantie auf den Akkuschrauber, solltest du von dieser Gebrauch machen und dich an den Hersteller wenden. Ansonsten kannst du den Motor bzw. die Kohlebürsten mit etwas handwerklichem Geschick auch für wenig Geld selbst ersetzen.
Lange Antwort
Du hast nun in kurzer Form erfahren, welche Ursachen es für die Qualm-Entwicklung beim Akkuschrauber gibt. Auf diese möchte ich indessen noch einmal näher eingehen und die möglichen Lösungsansätze aufzeigen.
Überlastung des Akkuschraubers ausschließen
Moderne Akkuschrauber besitzen einen Schutz vor Überlastung. Ältere Geräte besitzen einen solchen Mechanismus jedoch nicht. Werden diese einer zu hohen Last ausgesetzt, kann es passieren, dass eine Überlastung auftritt. Diese geht häufig mit der Rauchentwicklung, aber auch einer Hitzeentwicklung und Funkensprüngen einher.
Lüftungsbereich auf Fremdkörper untersuchen
Beim Bohren entstehen Staub, Holzspäne, Holzsplitter und andere Verunreinigungen. Diese setzen sich mit der Zeit in den Lüftungsbereichen des Akkuschraubers ab. Sind diese Bereiche zu stark verstopft, kann dies dazu führen, dass der Schrauber überhitzt und infolgedessen zu qualmen beginnt. Doch auch der Staub und die Holzspäne können durch die Hitze beginnen zu rauchen.
Garantie in Anspruch nehmen
Kannst du die ersten beiden genannten Gründe als Ursache für die Qualm-Bildung ausschließen, liegt vermutlich ein Defekt des Akkuschraubers vor. Bevor du nun selbst Hand anlegst, solltest du prüfen, ob du noch Garantie hast. In dem Fall solltest du dich an den Support des Herstellers wenden.
Zum Glück bieten zahlreiche Hersteller eine mehrjährige Garantie, wie du folgender Tabelle mit der Garantie für Privatpersonen entnehmen kannst:
Marke | Garantie |
Bosch, DeWalt, Einhell, Festool, Flex, Makita, Metabo, Milwaukee, WORX | 3 Jahre bei Online-Registrierung des Akkuschraubers innerhalb einer Frist von 4 Wochen oder 30 Tagen nach Kauf |
Hilti, Würth | 2 Jahre |
Parkside | 3 Jahre |
Stand 03/2023
Austausch der Kohlebürsten / des Motors
Besteht kein Garantieanspruch mehr, kann man sich mit etwas Geschick auch selbst an die Reparatur des Akkuschraubers wagen. Häufig sind die Kohlebürsten des Motors verantwortlich für die Entstehung des stinkenden Qualms, zumindest wenn es sich nicht um einen bürstenlosen Motor handelt.
Die Kohlebürsten sind dafür verantwortlich, den elektrischen Kontakt zu den Schleifringen des Elektromotors bzw. zum Kollektor herzustellen. Die Bürsten bestehen in der Regel aus Graphit, das an einer Kupferhalterung und einer Andruckfeder befestigt ist.
Wird der Akkuschrauber regelmäßig bei hohen Motordrehzahlen genutzt, können elektrische Überschläge entstehen. Das macht sich durch einen Funkenflug bemerkbar, auch bekannt als Bürstenfeuer. Das wiederum führt dazu, dass die Kohlen übermäßig abgenutzt werden (siehe hierzu auch: Akkuschrauber sprüht Funken – Was ist zu tun?).
Hierdurch wiederum kann die Kupferhalterung mit der Andruckfeder oder der Halteplatte in Berührung kommen. Auch das führt zur Qualm-Bildung und Funkenflug. Benutzt du den Akkuschrauber nun weiter, kann auch der Kollektor beschädigt werden.
In selteneren Fällen kann auch der komplette Motor beschädigt sein. Auch dieser ist häufig bereits für etwa 15 € bis 40 € erhältlich. Somit kann sich eine Reparatur lohnen, wenn der restliche Akkuschrauber noch in einem guten Zustand ist.
Rauchentwicklung durch Einlaufen neuer Geräte
Dies ist eine seltene Ursache für die Rauchentwicklung, die besonders günstige Akkuschrauber betrifft. Die günstigen Geräte riechen häufig unangenehm, wenn sie nach dem Kauf die ersten Male verwendet werden. Das liegt daran, dass die Geräte zunächst Einlaufen müssen. In einigen Fällen kann sich hierbei auch Qualm entwickeln.
Fazit – Mein Akkuschrauber qualmt – Was ist zu tun?
Häufig sind es einfache Gründe, warum der Akkuschrauber Rauch entwickelt. Zu diesen zählen beispielsweise verstopfte Lüftungsschlitze. In einigen Fällen muss man den Schrauber jedoch in die Reparatur geben bzw. selber reparieren. Was hierfür die Ursachen sind, habe ich dir im Artikel verraten. Ich hoffe, dass ich dir damit weiterhelfen konnte!